Nuki-Türschloss mit Amazon Alexa und iPhone öffnen

Wir haben vier Monate lang das Nuki-Türschloss getestet, das es ermöglicht, per iPhone beziehungsweise Android-Smartphone die Haustür zu öffnen.

UPDATE 20. April 2017: Ab sofort lässt sich das Nuki-Türschloss mit Amazon Alexa öffnen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Nuki Bridge, die man bis zu einem Abstand von 5 Metern zum Nuki Türschloss in eine Steckdose anbringen muss. Die Nuki Bridge verbindet das Nuki Türschloss mit dem Internet, und nur so kann man per Alexa-Sprachbefehl die Türe öffnen. Der Anwender muss dann innerhalb der Alexa App den Nuki Skill aktivieren und einen PIN-Code zum Aufsperren vergeben. Dieser muss bei Befehlen wie „Alexa, sage Nuki, es soll die Tür aufsperren“ und „Alexa, sage Nuki, es soll Lock ’n’ Go ausführen“ eingegeben werden. Das sichert das Zuhause zusätzlich ab.

Der ursprüngliche Test des Nuki Türschloss:

Das Smart Home fängt schon bei der Tür an: Denn per App das Licht zu steuern und die Heizung zu regeln ist nur ein Teil des intelligenten Zuhauses. Über vier Monate hat eine vierköpfige Familie mit zwei Teenager-Kindern das Nuki im Alltag eingesetzt. Eines vorweg: Meist funktioniert alles, wie es soll. Und wenn nicht, dann lag es an der Batterie des Türschlosses. Ein Sicherheitsrisiko bestand zu keiner Zeit. Aber eine Frage bleibt: Wie freundet sich eine normale Familie mit diesem Sesam-öffne-Dich per iPhone an? Wir erklären zunächst die Funktionsweise des Türschlosses.

Das Nuki an die Türe montieren

Der Einbau des Nuki Türschloss gestaltet sich denkbar einfach: Man steckt von Innen einen Schlüssel in das Schloss und klebt einfach das Nuki darauf. Damit es auf unterschiedliche Schlösser passt, sind zwei Distanzbleche mitgeliefert. Das Nuki sitzt stabil auf dem Türschloss. Es lässt sich allerdings nur schwer wieder entfernen und zurück bleiben Klebereste mit Moosgummi. Ein Fön zum Erwärmen der Klebestelle kann hier helfen. Möchte man das Nuki dann erneut auf ein Schloss kleben, kann man sich mit einem gewöhnlichen Doppelklebeband behelfen. In unserem Praxistest hält auch diese Variante gut. Die Energie zum Öffnen und Schließen erhält das Nuki von vier AA-Batterien, die man leicht austauschen kann.

Nuki bietet drei Geräte an:

Nuki Smart Lock 229 Euro – Der Aufsatz für das Türschloss: Hier im Preisvergleich

Nuki Bridge 99 Euro – Erweitert die Reichweite des Nuki Smart Lock von Bluetooth auf alle Orte mit Intertnet-Zugang: Hier im Preisvergleich

Nuki Fob 39 Euro – eine Fernbedienung für den Schlüsselbund mit einem Knopf zum öffnen der Türe: Hier im Preisvergleich

Nuki in der App einrichten

Per App für das iPhone beziehungsweise Android-Smartphone konfiguriert man das Nuki. Dazu führt die App schrittweise durch die Ersteinrichtung, denn das Nuki-Türschloss muss sich zunächst auf die Tür kalibrieren. Über Bluetooth kann man das Nuki aus bis zu rund zehn Metern bedienen. Daher muss man sich in der Reichweite des Nuki-Türschlosses aufhalten.

Nuki Smart Lock einrichten (Bild 1 von 10)

Nuki Smart Lock Die Nuki-App führt Schritt-für-Schritt durch die Konfiguration des Nuki Smart Lock. Nach wenigen Minuten ist das Türschloss einsatzbereit.

Verschiedene Funktionen

Das Nuki Smart Lock öffnet die Türe hörbar. Das Gerät hat einen Drehknauf, mit dem man auch per Hand das Schloss öffnen kann. Ein Leuchtring zeigt den Betriebsstatus an und wen dies stört, der kann die LED per App deaktivieren oder dimmen.

Die App für iOS und Android bietet für den schnellen Zugriff die vier Befehle "Aufsperren", "Zusperren", "Tür öffnen" und "Lock´n´Go". Soll der Schnapper der Türe ganz aufgehen, damit die Türe aufspringt, wählt man Tür öffnen. Lock´n´Go öffnet die Türe und schließt sie nach 20 Sekunden wieder ab. Diese Funktion haben wir nur zum Testen verwendet, aber nicht in der Praxis. Zusätzlich lässt sich das Nuki mit einer Apple Watch bedienen, das haben wir allerdings nicht getestet.

Die Funktion Auto Unlock ist zum Testzeitpunkt noch im Beta-Stadium. Nuki erkennt anhand des Standorts des Smartphones, wann man geht und wieder zurückkommt. In diesem Fall öffnet Nuki automatisch die Türe. Problematisch kann dies allerdings sein, wenn man zuvor mit dem Auto in die Tiefgarage fährt und die Haustür bereits aufspringt, da man sich in der Reichweite des Nuki befindet. Daher haben wir diese Funktion ebenfalls nur für den Test verwendet.

Nuki im Familien-Alltag

Vater: Als Verfasser dieses Textes und schon seit Jahrzehnten an aktuelle digitale Technik gewöhnt, habe ich wenig Berührungsängste mit dem Nuki. Meistens nehme ich dann aber doch einen Schlüssel mit, denn ich muss ja auch in den Fahrradschuppen, Keller oder die Tiefgarage kommen. Aber unter großer Skepsis meiner Gattin ziehe ich abends schon mal ohne Schlüssel los und verlasse mich darauf, dass ich die Türe mit meinem iPhone schon öffnen kann. Immerhin: Bisher musste ich noch nicht im Gartenhaus schlafen.

Mutter: Als zusätzliche Möglichkeit, die Türe zu öffnen, benutzt meine sonst der Technik eher skeptisch gegenüberstehende Gattin das Nuki wirklich gerne. Das beliebteste Einsatzszenario ist, wenn wir vom Einkauf kommen. Schon aus dem Auto heraus öffnet sie die Türe, wir steigen aus und spazieren durch die meist brav geöffnete Türe in das Haus. Ohne Schlüssel verlässt meine Frau die Wohnung allerdings dann doch nicht, das Misstrauen des neumodischen Zeugs gegenüber überwiegt.

Sohn, 15 Jahre: Als Teenager mit stets griffbereitem iPhone ist mein großer Sohn prädestiniert für das Nuki. Als Digital Nativ hat die junge Generation ja schließlich keine Berührungsängste – aber eben auch öfter keinen Strom mehr. Zum Glück gibt es dann auch noch eine Klingel, die er auch trotz geladenem iPhone aus Gewohnheit gerne drückt.

Sohn, 13 Jahre: Bis vor kurzem hatte der Jüngste lediglich ein Samsung Galaxy 3. Auf diesem alten Smartphone lässt sich die Nuki-App nicht installieren, also muss der gute, alte Schlüssel herhalten – oder eben klingeln. Nuki bietet übrigens für diesen Fall ein Nuki Fob an, den wir nicht getestet haben. Weihnachten brachte in Form des Samsung A3 allerdings ein Upgrade, mit dem nun auch er das Nuki-Türschloss per Smartphone öffnen kann. Verwendet hat er es bisher allerdings noch nicht, auch er klingelt lieber.

Von Mallorca aus die Tür in Bielefeld öffnen

Eine Nuki Bridge erweitert die Reichweite des Nuki auf jeden Ort mit Internet-Zugang. Die Bridge steckt man in eine Steckdose, die sich in Bluetooth-Reichweite zum Nuki-Türschloss befindet. Dann verbindet man sie mit dem heimischen WLAN. Jetzt hat jeder die Möglichkeit, die Tür von jedem beliebigen Fleck aus zu öffnen. Damit man dies nicht aus Versehen macht, zeigt die App zunächst einen Warnhinweis, ob die Türe tatsächlich von weit entfernt geöffnet werden soll. Als Admin kann man zudem bestimmen, ob die eingeladenen Personen den Zugriff über das Internet erhalten oder nur in Bluetooth-Reichweite das Nuki bedienen dürfen. Interessant ist diese Erweiterung beispielsweise für Ferienwohnungen, Zweitwohnsitze oder für Wohnungen pflegebedürftiger Angehöriger. Im Test funktioniert die Bridge wie gewünscht.

Benutzer verwalten

Als Administrator hat man die Möglichkeit, Dritten den Zugang zu gewähren. Dazu verschickt man eine Einladung an das Mobiltelefon der entsprechenden Person, die so sehr komfortabel für die Benutzung freigeschaltet wird. Dazu muss sich der Administrator aber in Bluetooth-Reichweite zu dem Nuki Smart Lock befinden beziehungsweise über die Nuki Bridge per Internet auf das Nuki Smart Lock zugreifen können. So einfach man einer Person einen Zugang gewähren kann, lässt dieser sich auch wieder entziehen. Zudem kann der Administrator den Benutzern verschiedene Zugangsrechte vergeben oder einzelne Funktionen sperren.

Unterstützung von Homecontroll-Systemen

Bislang unterstützt das Nuki Türschloss nicht Apples Homekit, das übersichtlich alle Haus-Automationen zu vereinen verspricht. Ob dies zukünftig passieren wird, ist noch nicht sicher. Übrigens lässt sich das Nuki auch über einen Webbrowser bedienen, zudem unterstützt es IFTTT (If this than that) , mit dem Sie die Funktionen des Nuki mit anderen Apps verknüpfen können. Entsprechende Verknüpfungen dazu findet man auf https://ifttt.com/nuki . So kann man sich beispielsweise automatisch darüber informieren lassen, wenn und von wem das Nuki-Türschloss bedient worden ist. Aber auch mit anderen Smart-Home-Lösungen lässt sich per IFTTT das Nuki verbinden. So schaltet sich etwa automatisch das Licht einer Philips Hue-Lampe aus, wenn man die Wohnung verlässt, beziehungsweise wieder ein, wenn man nach Hause kommt.

Fazit Nuki Smart Lock in der Praxis

Das Nuki-Türschloss funktioniert reibungslos und ist sehr durchdacht. Es ist eine komfortable Ergänzung zum normalen Schlüssel. Gut gefällt uns, dass man nicht den kompletten Schließzylinder ausbauen muss. Bestehende Schließanlagen lassen sich so sehr leicht aufrüsten. Im Alltag der Testfamilie hat sich das Türschloss als komfortabler Zusatz zum Schlüssel erwiesen.

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